Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung S. 3
II. Hauptteil S. 4
1. Bulgarien S. 4
1. Erste Periode S. 5
2. Zweite Periode S. 5
3. Dritte Periode S .6
4. Vierte Periode S. 6
5. Fünfte Periode S. 7
2. Die Oppositionsbewegungen S. 7
3. 10. November 1989 und die Wahlen am 10. Juni 1990 S. 10
III. Fazit S. 11
IV. Literaturverzeichnis S. 14
The Essay on Implikasi Strategis dari Teknologi Baru
... perusahaan ingin menjadi batas kepemimpinan pada adopsi teknologi 4. Periode waktu dimana perusahaan harus direncanakan secara strategic. Tabel ... menyusul di belakang kecepatan pesawat terbang militer pada periode tertentu dimana melanjutkan dengan lambat sejak 1930 sampai ... 25 produk dan proses inovasi utama Dupont berakhir pada periode 1920-1950 yang menunjukkan bahwa lisensi teknologi memberikan ...
I. Einleitung
Ein interessanter Fakt in den politischen Prozzesen nach dem Zerfall des sozialistischen Regimes, sind die Ergebnisse der ersten demokratisch durchgeführten Wahlen in den Ländern Osteuropas. In jedem, der damaligen sowjetischen Sateliten, wurden die Wahlen von den reformorientierten Parteien gewonnen: z.B in Polen- „Solidarność“, in Ungarn – Ungarisches Demokratisches Foruм (MDF), in Rumänien- „Front zur nationalen Rettung“, in Tschechoslowakei- Občanské fórum (Bürgerforum) und „Öffentlichkeit gegen Gewalt“. Nur in einem einzigen Land, stimmte am 10.Juni 1990, die Mehrheit für die ex-kommunistische Partei. Dieses Land war Bulgarien, welches als eines der verlässlichsten Sateliten des Kremls galt. Gewinner der Wаhl wurde die regierende „Bulgarische Kommunistische Partei“, die ihren Namen im April 1990 in „Bulgarische Sozialistische Partei“ (BSP) umgeändert hatte. (Bischof 1990, S. 66)
Ziel dieser Arbeit wird es sein die folgende Frage zu beantworten: „Warum waren die Ergebnisse in Bulgarien unterschiedlich von allen Anderen?“ Um dieses Ziel zu erreichen wird eine Einzelfallstudie über Bulgarien durchgeführt. Die Methode, die in dieser Arbeit verwendet wird ist Analyse von Primär- und Sekundärliteratur. Der Untersuchungszeitraum im ersten Teil des Hauptteils umfasst die fünf Perioden des kommunistischen Regimes in Bulgarien. Im zweiten und dritten Teil werden die letzte vier Jahren des Sozialismus observiert.
Da es sich um ein positivistisches Forschungsdesign dieser Arbeit handelt, ist es wichtig zu erwähnen, dass die Ergebnise der Wahlen, die abhängige Variable in vorliegender Arbeit darstellt. Um die abhängige Variable zu untersuchen, werden einige unabhängige Variablen gebraucht. Die Faktoren stehen hierbei für die unabhängigen Variablen. Einige ausschlaggebende Faktoren, die in dieser Arbeit in Betracht gezogen werden, sind der historische Hintergrund der russisch-bulgarischen Beziehungen, die Dissidentenbewegungen in den späteren 80er Jahren und die Rolle des Staatstreich am 10. November 1989. Wurde er dirigiert? Gab es von sowjetischer Seite eine spezielle Behandlung für Bulgarien? Hätte es Unterschiede gegeben, wenn sich die Oppositionsbewegungen einige Jahre früher formiert hätten und nicht erst zwei Jahre vor dem Ende des Regimes? Welchen Einflüssen waren sie ausgesetzt – dem ihrer geographischen Nachbaren oder doch überwiegend den sowjetischen Versuchen zur Modernisierung? Dies sind die Fragen, welche ich versuchen werde, im Rahmen dieser Arbeit zu beantworten. Für die Operationalisierung der unabhängigen Variablen werden im Rahmen eines historischen Hintergrunds die speziellen Beziehungen, die Bulgarien und die UdSSR immer hatten, dargestellt. Dieser Indikator wird mit einigen Abkommen zwischen den beiden Ländern gemessen.
The Essay on Fremdbest Ubung Der Die Von
Where should i take one from when i#m trying to get inspiration from your page for my first essay? ? ? ? - geb. 22. Juli 1822 in Heinz dorf (heute: Hyn+ice; fr heres M"hren) - Sohn eines Landwirtes - besuche in Leipnik (heute: Lip nik) das Piaristenkollegium - dana ch am Gymnasium Trop pau (heute: O pava) - schon als Kind interessiert an Pflanzenkunde (Botanic) - (ging ins Augustinerkloster [ ...
Die Arbeit wird in drei Teile aufgeteilt, Einleitung, Hauptteil und Fazit. Im Hauptteil werden die Perioden des bulgarischen Sozialismus, die bulgarischen Oppositionsbewegungen und der Staatstreich vom November 1989 dargestellt. Als Fazit dieses Texts dient eine kurze Zusammenfassung, wobei auch die Ergebnisse der Arbeit aufgezeigt werden.
II. Hauptteil
1. Bulgarien
Eine der einfachsten und logischsten Erklärung für die Wahlergebnisse von 1990 liegt in der Geschichte. Historisch betrachtet waren die Beziehungen zwischen Bulgarien und Russland, die auch relativ alt sind, immer gut. Sogar der patriotischste und wichtigste Moment in der Geschichte Bulgariens, die Befreiung vom Osmanischen Imperium, ist eng mit den Russen verbunden. Im Jahr 1878, als die entscheidenden Kämpfe stattfanden, wurde Bulgarien von Russland geholfen. Nicht zu letzt auf Grund dessen, entwickelten sich sehr gute politische Beziehungen zwischen beiden Ländern. Ob jedoch diese Unterstützung nur aus Nächstenliebe geschah, oder ob Russland einen leicht manipulierbaren Verbündeten auf dem Balkan gesucht hatte, bleibt bis zum heutigen Tag ungeklärt. Ausschlaggebend ist jedoch, dass sich ab diesem Zeitpunkt die bulgarische Außenpolitik stets nach russischen Interessen ausrichtete.
Die Treue des kleinen Landes bestand sogar während der kommunistischen Periode. Zwischen 1944 und 1990 wurde Bulgarien oft als einer der treuesten Satelliten des Kremls, oder der 16 – ten Sowjetrepublik bezeichnet. Die „ewige Freundschaft“ mit der Sowjetunion brachte materielle Vorteile mit sich, jedoch zu einem hohen Preis. Die „unzerstörbare Verbindungen“ zwischen dem großen und dem kleinen „brüderlichen“ Partner bestimmen den Kurs des Staatsschiffes.
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3 5 14 17 -. , , , , . -. -, , , , ... , , . : 1. (Hilfstruppen, befehligen, Hinterhalt, Heer, Befreier, Macht bereich) (Brgerrecht; Verwaltungs-, Steuer-, und Rechtssystem); - (Cheruskerfrst, Germanenfeldzug, Ritterwrde); 2. - (Weser, Elbe, Rom, rechtsrheinisches Germanien, Teutoburger Wald); 3. (Arminius, Flavus, Segimer, Segenten, Tiberius, Publius Quintilius Varus, Tacitus); 4. ( ...
Man kann die sowjetische Zeit in Bulgarien in fünf Perioden einordnen: von 1944 bis 1947, von 1948 bis 1956, von 1957 bis 1968, von 1969 bis 1985 und von 1986 bis 1989.
1.1 Erste Periode 9. September 1944 – 1947
Am neunten September, machte die Bulgarische Kommunistische Partei, mit der Hilfe der Roten Armee einen Militärputsch und bekam langsam die Kontrolle über die wichtigsten Institutionen im Land. Die politische Form der Regierung in dieser Periode ist eine Zwischenform, die die Paralmentardemokratie und die führende Rolle der kommunistischen Partei vereinigt. Ziel dieser so genannte „Volksdemokratie“ ist es die wahren Absichten Kremls zu verschleiern bis die Unterzeichnung des Friedensvertrags und die Konsolidierung des sowjetischen Einflusses perfekt war. Ein wichtiger Akteur in diesem Zeitraum war die „Vaterländische Front“. Obwohl diese Partei nicht offensichtlich totalitär war, bekam sie langsam die Grundzüge einer totalitären Organisation: Eliminierung der politischen Opposition, größere Kontrolle über die Medien und das Privateigentum, etc. Das Ende dieser Periode kam mit der Exekution des Führers der antikommunistischen Bewegungen am 23. September 1947 und das absolute Verbot anderer politischen Parteien. (Znepolski 2008, S.34-35)
Grundsätzlich gilt es hier zu erwähnen, dass die wichtigste Figur auf der politischen Bühne in dieser Periode natürlich Georgi Dimitrow war, der erste bulgarische, kommunistische Führer. Auf ihn wurde der Kreml während der Leipziger Prozesse aufmerksam. Dimitrow war wegen seinen Rednerfähigkeiten bei den Medien beliebt und Stalin wollte diese Popularität nutzen. Er sah die Möglichkeit Dimitrow zum Aushängeschild für seinen Kampf gegen Faschismus zu machen. Außerdem war er ein sehr nützlicher Kandidat für die Spitzenposition im Komintern, vor allem weil er kein Russe war. Seine Anstellung war eine Bestätigung für die Gleichheitsprinizipien des Systems, da Dimitrow Vertreter einer relativ kleinen kommunistischen Bewegung war. Aus diesem Grund war er, jedoch leichter zu manipulieren. Stalins Instinkt hat ihn nicht enttäuscht, Dimitrow wird zu einem seiner treusten Männer.
1.2 Zweite Periode: 1948 – 1956
Diese Periode ist auch als Periode des klassischen Stalinismus bekannt. Während dieser Phase kommen alle Grundzüge einer totalitären Herrschaft zum Vorschein: Einparteiensystem, Massenterror, Nationalisierung der Massen, absolute Kontrolle über die Medien und die Information, totales ökonomisches Monopol über das Eigentum, Kult für den Führer usw. Die Unterdrückung wird immer stärker. In diesem Zeitraum formiert sich der bürokratische Parteiapparat, Nomenklatura. Die Wirtschaft kopiert das sowjetische Wirtschaftsmodel identisch. (Zneposlki 2008, S. 35-36)
The Term Paper on Three Paradigms of Cold War
In the history of human societies, I would venture, the term paradigm must take on a slightly di? erent meaning, closer, in fact, to how the term was generally used before Kuhn’s work in the early ???? s. For our purpose, I want to look at paradigms as patterns of interpretation, which may possibly exist side by side, but which each signify a particular * Stuart L. Bernath Memorial Lecture ...
1.3 Dritte Periode: 1957 – 1968
Ende der 50er Jahre wurde in Moskau ein bulgarisch – sowjetrussisches Abkommen über technische Hilfsleistungen der Sowjet Union an Bulgarien unterzeichnet. Die Russen investierten in den Bau eines Hüttenwerkes in Bulgarien. Auf Grund dieses und anderer Abkommen bekommt Bulgarien nicht nur weitere technische Hilfen, sondern auch finanzielle.(Vgl. Schepky, S.824)
Auf dem siebten Kongress der Bulgarischen Kommunistischen Partei hält der damalige Parteichef Nikita Chruschtschow, vor Delegierten aus 30 kommunistischen Parteien der ganzen Welt eine Rede über die Beziehungen zwischen KP Bulgariens und der UdSSR. Er bezeichnet diese Beziehungen als „wahrhaft brüderlich“. Weiter sagte er: „Zwischen unseren Ländern gab es, ebenso wie zwischen unseren Parteien, nicht nur keine Meinungsverschiedenheiten irgendwelcher Art, sondern noch nicht einmal die Spur einer Meinungverschiedenheit.“ (Vgl. Schepky, S. 825)
Einige Tage später, auf demselben Kongress unterstrich der damalige erste Sekretär der Bulgarischen Kommunistischen Partei, Todor Shiwkoff, in einem Aufsatz die starke Abhängigkeit Bulgariens von der Sowjetunion, speziell in Sachen industrieller Entwicklung. Er erklärte, dass die Umsetzung aller wirtschaftlichen Ziele Bulgariens nur deswegen möglich sei, weil das Land ein untrennbarer Teil des sozialistischen Weltsystems ist. Shiwkoff verdeutlichte, dass sich die Entwicklung der Industrie des Landes, auf die Produktionsbasis des ganzen sozialistischen Lagers und vor allem der Sowjetunion stützt. (Vgl. Schepky, S. 827)
1.4 Vierte Periode : 1969 – 1985
Anfang 1969 begannen die Erneuerungen in der Partei. Die alten, ungebildeten, partisanischen Führer wurden durch neue Parteimitglieder ersetzt, die ihre Ausbildung in den Universitäten in Sofia und Moskau bekommen haben und nichts mit den Prozessen von 1944 zu tun hatten. Die Idealisten, die dem Weg der Konsolidierung der neuen Machtkonfiguration im Wege standen, wurden hinaus gestoßen. Auf der einen Seite verstärkten sich Zynismus und Karrierismus doch auf der anderen Seite verringerte sich die Kontrolle über den Alltag. (Znepolski 2008, S. 37)
The Term Paper on Hawthorne’s Rappaccini’s Daughter Enzyklop A Die
A Renaissance Tale of Human Hubris On the Interrelationship of Setting, Theme and Characters in Nathaniel Hawthorne's 'Rappaccini's Daughter " Contents Introduction... 1 Argumentation... 21. The Fantastic Elements of the Setting...21. 1. The Preface as a Foretaste... 2 1.2. The Opening Phrase... 3 1. 3. Rappaccini's Garden... 31.3. a. The Garden of Eden and the Fairytale Garden... 3 1. 3.b. ...
1.5 Fünfte Periode: 1986 – 1989
Diese Periode ist durch den Erfolg der polnischen Oppositionsbewegung „Solidarnosc“ und der neue Politik Gorbatschows gekenzeichnet. Das Ende der Regime ist offensichtlich nah. Die Position der Oppositionbewegungen fühlt sich motiviert, da die Breschnew-Doktrin von der UdSSR verworfen wurde. Der Einfluss der Sowjetische Union auf die Länder Osteuropas verringert sich, da die Imperium selbst in eine Krise ist. Im Sommer 1989 wurden die erste halbfreien Wahlen in Polen von „Solidarnisc“ gewonnen, anfang November 1898 fällt die Berliner Mauer. Den Mitglieder der Kommunistischen Partei Bulgariens war klar, dass ihre Zeit auch bald zum Ende kommt. (Zneposlki 2008, S. 38-39)
2. Oppositionsbewegungen
Die Oppositionsbewegungen in Bulgarien haben eine relativ kurze Geschichte. Aufgrund des stark repressiven Regimes gab es im Land kaum Versuche dem System entgegenzuwirken. Im Vergleich zu anderen Ländern im damaligen Ostblock wie z.B Polen und seiner weltbekannten „Solidarnosc“, die die ganze Welt durch ihre Aktionen erschütterte, gab es lange Zeit in Bulgarien keine echten Organisationen, sondern eher kleine Oppositionsgruppen, die nur aus wenigen Leuten bestanden haben. Eine weitere Erklärung für die spätere Entwicklung der Oppositionsbewegungen in Bulgarien war der relativ gute wirtschaftliche Fortschrittt des Landes, der den guten bulgarisch-sowjetrussischen ökonomischen Beziehungen zu verdanken war. (Vgl. Baeva 2006, S. 46) Als beispielsweise das sowjetische Imperium slebst in eine Krise geraten war und nicht mehr die minderwertigen bulgarischen Produkte kaufen konnte, führte dies automatisch zu einer Verschlechterung der Lebensbedingungen des kleineren Landes. Diese Ereignisse waren noch ein Grund mehr, für die sowieso schon unzufriedenen Bürger, etwas zu unternehmen. (Vgl. Baeva 2006, S. 47)
Die ersten wahrhaften Dissidentenbewegungen sind Ende 1987 / Anfang 1988 enstanden, mit der Erklärung der Julikonzeption, ein Plan für die Umgestaltung der Volkswirtschaft und Gesellschaft (Vgl. Baeva 2006, S. 48).
The Term Paper on Why War Is Bad
War, what is it good for? I feel war, is good for absolutely nothing at all. What is the value of a life? Why do some feel that war is acceptable? Is war part of our biological make up? Could we seek out an alternative to war? These are some of the questions that are asked when it comes to the controversy surrounding war. There are differing opinions and views as well, from the pro-war, too the ...
Nach dieser Konzeption war die Entstehung von informellen Organisationen erlaubt. (Vgl. Baeva 2006, S. 48) Um die Probleme mit den Sicherheitsdiensten zu vermeiden, haben sich die Oppositionsbewegungen am Anfang mit unpolitischen Themen beschäftigt, wie Ökologie, Menschenrechte, religiöse Rechte usw. Die Dissidenten haben sich sofort in zwei Gruppen geteilt. In der einen Fraktion waren die Gegner der kommunistischen Ideen, die oft auch ehemalige politische Gefangene waren, die Andere wurde repräsentiert durch Anhänger des Regimes oder Mitglieder der KP, die die Modernisierung und Reformierung des System wollten, wobei aber die Gedanken an einen Regimewandel inakzeptabel waren. (Vgl. Baeva 2006, S. 46) Wichitgere Akteure aus der ersten Gruppe waren Petar Mladenow und seine unabhängige Menschenrechtschutzorganisation, die unabhängige Gewerkschaft von Konstantin Trenchew, der Mönch Hristofor Sabew und das Komitee für Schutz der religiösen Rechte. Alle diese Organistationen haben sich im Zeitraum zwischen 1988 und 1989 Jahre gebildet.
Der Grund für die Formierung der ersten Oppositionsorganisation in Bulgarien war die kontinuierliche Luftverschmutzung der Stadt Russe. Viele informelle Organisationen wie die Union der bulgarischen Maler, die Union der bulgarischen Schriftsteller, die Union der Wissenschaftler, stellten sich auf die Seite der protestierenden Bürger. Aufgrund der oben genannten Ereignisse ist die neue Dissdentenbewegung, „Bewegung für den ökologischen Schutz der Stadt Russe“, enstanden. Mitglieder dieser Organisation waren berühmte bulgarische Künstler, Regisseure, Schriftsteller, Schauspieler und Journalisten. Die starken Parteistrukturen und die Sicherheitsdienste haben jedoch die Teilnehmer gezwungen ihre Treffen und Aktivitäten einzustellen.
Die erste wahrhafte Herausforderung für die Regierenden war 1988 zu bewältigen, als sich die erste gänzlich politische Oppositionsbewegung formiert hat. Das war der Klub für Unterstützung der „Glasnost“ und „Perestroika“ in Bulgarien. Unter den Gründen dieses Klubs befanden sich berühmte bulgarische Intellektuelle, die Dichterin Elisaweta Bagriana, der Philosoph Schelju Schelew (auch zukunftiger Präsident Bulgariens), welche als bekannt für ihre Gegenposition galten. Die Ziele der Organisation waren die größten und wichtigsten Probleme Bulgariens auszumachen und Lösungen zu finden. Das Programm der Organisation war in sechs Bereiche eingeordnet:
1. wirtschaftlicher Zustand,
2. menschliche Rechte und Zivilfreiheit,
3. demographische Probleme,
4. Ökologie,
5. Probleme der bulgarischen Kultur ,
6. Probleme der bulgarischen Geschichte.
Die neue Dissidentenorganisation versteckte sich nicht mehr hinter irgendwelchen unpolitischen Themen, sondern bereitete die Gesellschaft ganz offen für den kommenden Wandel vor. Im Jahr 1989 vereinigten sich alle Oppositionsbewegungen in einer Partei – die Union der demokratischen Kräfte .
Leider, aufgrund der später einsetzenden Entwicklung der bulgarischen Oppositionsbewegungen, hatte sie kaum Einfluss auf politische Änderungen in den nächsten Jahren. Während Änderungen in den anderen Ländern des Ostblocks schon als Fakt zu betrachten waren, waren die Dissidentenorganisationen in Bulgarien noch im Formierungsprozess. Sie kamen nicht mit neuen Ideen, sondern kopierten nur die Programme der Oppositionsbewegungen in Polen, Tschechoslowakei, Ungran. Einen besonders starken Einfluss auf sie, hatte die neue Politik Gorbatschows (Vgl. Baeva 2006, S. 46).
Da diese Dissidentenorganisationen zum großen Teil von außen beeinflusst wurden und die Kernideen ihrer Programme nicht aus Bulgarein kamen, hatten sie auch nicht die Möglichkeit breitere Gesellschaftskreise zu beeindrucken und für sich zu gewinnen. Ihr Einfluss ist in kleinen intellektuellen Kreisen beheimatet geblieben. Im Vergleich zu den Aktionen in den oben genannten Ländern, waren die Schritte der Dissidenten in Bulgarien sehr ängstlich und zaghaft. Sie wollten Wandel und sie wollten die Prozesse, die zu einem solchen Wandel führen, beeinflussen. Die bulgarischen Dissidenten konnten sich aber gar nicht vorstellen, dass sie die neue regierende Macht sein konnten. Deswegen waren die Dissidentenbewegungen in Bulgarien eher dankbar, als Petar Mladenov und Andrei Lukanov die Entthronung Showkoffs organisierten.(Vgl. Baeva 2006, S. 48)
3. 10. November 1989 und die Wahlen am 10. Juni 1990
Am 16. Oktober 1987 führte Todor Shiwkoff im Kreml sein schwierigstes Gespräch mit Gorbatschow. Zum ersten Mal gab es Widersprüche in den bulgarisch-sowjetischen Beziehungen. Das Gespräch zeigte die grundlegenden Meinungsunterschiede zwischen den beiden Führern auf. Shiwkoff war ein Vertreter des alten Regimes, alter Freund und Anhänger der Politik Breschnews, nicht offen für Modernisierungen und Reformen. Gorbatschows Ansichten über Perestroika und Glasnost waren jedoch sehr dogmatisch – eine wissenschaftlich-technische Revolution sollte es sein – der Motor der Modernisierungen sollte aber auf jeden Fall die Partei bleiben. Gorbatschow zeigte seine Unzufriedenheit über das veraltete Denken Shiwkoffs. Am Ende des Treffens erklärte der sowjetische Führer, dass es für ihn inakzeptabel sei, dass es im Umkreis Shiwkoffs Leute gibt, die Anhänger von Beziehungen zum Westen waren. Shiwkoff war gezwungen seinen Wirtschaftsminister und Politbüromitglied zu entfernen und an dessen Stelle, mit Druck vom Kreml, Andrei Lukanow zu setzen. (Vgl. Bachmeier 2006, S. 30)
Einige Monate später erklärte Shiwkoff seine Julikonzeption. Das war sein letzter Versuch, dem Kreml zu zeigen, dass er bereit für Reformen war. Anstatt Billigung bekam er aber nur Kritik. Er wurde angeklagt, dass er die führende Rolle der Partei nicht beherrschte. (Vgl. Baeva 2006, S. 49) Während sich Shiwkoffs Beziehungen zur Führung der UdSSR verschlechterten, wurden sein Außenminister, Petar Mladenow, und sein Außenwirtschaftsbeziehungenminister, Andrei Lukanow, langsam die neue Favoriten Moskaus. (Vgl. Baeva 2006, S. 50) Sie waren in ständigen, inoffiziellen Kontakt mit der sowjetischen Führung und selbst Gorbatschow sagte, dass er Information über alles was in Bulgarein passierte von Lukanow und Mladenow bekam.
Bis Oktober 1989 haben sich die beiden Minister nie gegen Shiwkoffs Politik gestellt. Anfang Oktober fängt Mladenow aber an, sich vom Führer zu distanzieren und seine Regierung zu kritisieren. Er kann seine Enttäuschung, dass Shiwkoff zu einem Konflikt zwischen Bulgarien und der Sowjetunion geführt hat, nicht vertsecken und am 24. Oktober erklärte er seinen Rücktritt. Zur selben Zeit fängt die sowjetische Botschaft in Sofia an, ein besonderes Interesse an jenen Parteimitglieder zu zeigen, die mit der Politik Showkoffs nicht zufrieden waren. Lukanow und Mladenow führten ständig Gespräche mit den Mitgliedern des Politbüros und versuchten sie zu überreden, dass Bulgarien einen neuen, moderneren Führer braucht, der auch dem Kreml gefallen würde. Am 9. November 1989, am Treffen des Politbüros, wurde ein Vorschlag für die Kündigung Shiwkoffs gemacht. Er wurde von allen Mitgliedern akzeptiert und am nächsten Tag bekam Mladenow die Führerposition. Lukanow wurde zu seiner rechten Hand. (Vgl. Baeva 2006, S. 51) Die Idee der neuen Regierung war einige „kosmetische“ Änderungen zu vollziehen wie z.B. mehr Freiheit für die Medien, Übergang von einer dirigierten Wirtschaft zu einer Marktwirtschaft, wobei aber die führende Rolle der kommunistischen Partei unverändert bleiben sollte. Die Unzufriedenheit des Volks war aber nicht mehr kontrollierbar. Die Dissidentenbewegungen haben eine große Unterstützung in der Gesellschaft gefunden. Die täglichen Proteste, aufgrund nicht erfüllter Versprechungen, sowie Proteste gegen ein Einparteiensystem, zeigten endlich Wirkung – das Datum für die erste freie Wahl wurde offiziell.
Mit den Wahlen vom 10. Juni 1990 wurde die Große Nationalversammlung bestellt. Im Vergleich zu Rumänien verlief der Wahlprozess geordnet und ohne Gewalt. Der Sieger war die ex-kommunistische Partei, die ihren Name auf Bulgarische Sozialistische Partei (BSP) im April 1990 geändert hat. BSP hat 57% der Stimmen bekommen und damit die absolute Mehrheit und erreichtete 211 Sitze. Der neue Premierminister war der gut bekannte Andrei Lukanow, Ex- Außenwirtschaftsbeziehungenminister Bulgariens. Die Opposiotionspartei, die Union der demokratichen Kräfte (UDK), hat 34,5% der Stimmen und 69 Sitze bekommen. Die dritt-wichtigste Partei bei dieser Wahl war die Bewegung für Rechte und Freiheiten. Diese Partei wurde vom Großteil von der türkischen und anderen Minderheiten in Bulgarien gewählt und im Juni 1990 hat sie 5,5% der Stimmen bekommen. (Vgl. Autengruber 2006, S. 56)
Die Regierung von BSP dauerte nicht länger als ein halbes Jahr. Nach starken Protesten der Opposition und Problemen innerhalb der eigenen Partei, trat Lukanow am 7. Dezember zurück und übergab das Amt mit der nunmehrigen Bezeichnung Ministerpräsident an Dimitar Popow. (Vgl. Autengruber 2006, S.58)
III. Fazit
Die Ergebnisse der ersten demokratisch durchgeführten Wahl in Bulgarien, im Juni 1990 waren bestimmt eine Überraschung für die westlichen Mächten. Viele haben sich wahrscheinlich gefragt was das bulgarische Volk mit einem solchen Abstimmungsergebnis erreichen möchte. Waren 45 Jahre Kommunismus nicht genug? Hatte es nach allem was war immer noch Vertrauen in die Partei?
Wie aber in dieser Arbeit aufgezeigt, fällt die Erklärung für diese politischen Phänome nicht so leicht. Viele Faktoren haben eine Rolle in den Prozessen gespielt und die Lösung ist innerhalb der dargestellten Gründe zu suchen.
Auf einer Seite stehen die untrennbaren, geschichtlichen sowie politischen, Beziehungen zwischen Bulgarien und Russland. Lange vor Lenin und Stalin haben sich die beiden Länder „brüderliche Völker“ genannt. Diese Phrase wird später sogar von einigen sowjetischen Führern verwendet. Die ökonomische Entwicklung des Landes war abhängig vom Handelsgeschäft mit dem Imperium. Die Abhängigkeit Bulgariens von der UdSSR war vor allem wirtschaftlich, aber nicht nur. Die kommunistischen Führer Bulgariens wurden immer vom Kreml ausgewählt, was zu einer sehr starken politischen Abhängigkeit geführt hat. Die Regierenden waren immer Leute, die keine Anhänger der Ideen des Kommunismus, sondern Anhänger des Stalinismus waren. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass die Ziele Dimitorws und auch später Shiwkoffs, die Beibehaltung dieser guten Verhältnisse war.
Auf der anderen Seite, gab es bis Ende 80er Jahre wegen der starken Repression des Regimes, keinen richtigen Widerstand in Bulgarien. Die Angst und die Unsicherheit waren Grund genug für Viele nichts zu unternehmen. Die Opposition hat erst Ende 1987/Anfang 1988 angefangen sich zu verstärkern. Diese Verspätung hat eine sehr wichtge Rolle in der Denkweise und der Einstellung der Gesellschaft gespielt. Im Vergleich zu den Oppositionsbewegungen in Polen, Ungarn und der Tschechoslowakei, die berühmt für deren revolutionären Geist waren, waren die Dissidenten in Bulgarien eher ängstlich. Sie konnten nie eine wichtige Rolle bekommen, da sie keine eigenen Ideen oder Programme hatten. Sie waren vor allem nicht von den Dissidentenbewegungen in den anderen Ländern des Ostblocks beeinflusst, sondern waren von der Politik Gorbatschows inspiriert. Deren Ziel war also nie der Regimewandel, sondern nur seine Modernisierung.
Eine weitere Erklärung kann man auch in dem, von der Sowjetunion dirigierten Staatstreich am 10. November 1989 suchen. Es war kein Geheimnis, dass Moskau mit Shiwkoff unzufrieden war. Er hatte Schwerigkeiten sich an der neuen Politik des Kremls anzupassen und das hat ihm seine Position gekostet. Keiner war überrascht, als an seine Stelle der neue Favorit Gorbatschows, Petar Mladenow, gekommen ist. Diese Änderungen in der Regierung, wurden von der KP als Schritte zur Demokratisierung und Modernisierung dargestellt, obwohl das nur ein Versuch war, die kommenden Prozesse zu stoppen.
Alle diese drei Faktoren haben mehr oder weniger dazu geführt, dass am 10. Juni 1990 die Ex-Kommunistische Partei die Wahlen gewonnen hat. Auf einer Seite hatten die Dissidenten keine Zeit und keinen Mut ihre Aktiviät zu verstärken und so mehr Unterstützung von der Gesellschaft zu bekommen und auf der anderen Seite haben die Regierenden sehr erfolgreich die Bevölkerung manipuliert.